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Format
Sendetermin
22. April 2015 - 22:15
Moderation
Sender
RTL

Vom Rapper zum IS-Propagandisten: Wie aus Denis Cuspert Abu Talha Al Almani wurde

"Es ist eine Katastrophe für mich. Es ist schwer damit klar zu kommen, dass er diesen Weg eingeschlagen hat.", sagt Inan S. Jahrelang war er der beste Freund des Ex-Rappers und deutschen Jihad-Predigers Denis Cuspert alias "Deso Dogg". Der soll mittlerweile zu den Führungsfiguren der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) gehören. Erst in der vergangenen Woche veröffentlichte der Deutsche ein brutales Propaganda-Video, in dem er im Namen des IS zu Anschlägen in Deutschland aufruft. Mit 19 lernen sich Inan S. und Denis Cuspert kennen. Beide sind Mitglieder in Berliner Jugendgangs, sie werden Freunde. In dieser Zeit landet Cuspert immer wieder im Gefängnis - unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung. Zunächst macht er Rap-Musik. 2007 findet er zum Islam. Drei Jahre später steigt er aus der Musikszene aus und rutscht endgültig in die radikal-islamistische Salafistenszene ab. 2012 kehrt Cuspert Deutschland den Rücken und reist über Ägypten nach Syrien. Seither ruft er unter dem Namen Abu Talha Al Almani in Videos immer wieder zum Krieg gegen die "Ungläubigen" auf. Heute fungiert er als Propagandist der IS. Für seinen Freund Inan S. ist das ein Schock: "Dieser Mensch, der er jetzt ist, kenne ich nicht." Wie Denis Cuspert innerhalb weniger Jahre von einem deutschen "Gangsta-Rapper" zu einem IS-Propagandisten werden konnte - darüber spricht Inan S. live bei stern TV.

Hartz IV-Anwalt: Raubritter oder Robin Hood?

Das Sozialgericht Cottbus fürchtet ihn, Jobcenter ebenfalls. Für seine Mandanten aber ist der Brandenburger Jurist Thomas Lange ein wahrer Held. Denn der auf Hartz IV spezialisierte Anwalt hält die Behörden seit Jahren mit Beschwerden und Klagen gegen Hartz IV-Bescheide auf Trab. Im Jobcenter Oberspreewald-Lausitz hängen etwa 8000 Akten. Rund 6400 davon sind allein Rechtsanwalt Tomas Lange zuzuschreiben. "Wir mussten im Laufe der Jahre neun zusätzliche Juristen einstellen, um diese ganzen Widersprüche und Klagen zu bearbeiten. Derzeit haben wir noch sechs zusätzliche Kräfte", erklärt Hans-Jörg Milinski, stellvertretender Geschäftsführer des Jobcenters. Und auch das Sozialgericht Cottbus kommt mit der Arbeit kaum hinterher - trotz sechs neu eingestellter Richter. Rechtsanwalt Tomas Lange hingegen argumentiert: "Fast alle Hartz IV-Bescheide sind falsch". Etwa 4.000 Mal hat er deshalb im vergangenen Jahr Widerspruch eingelegt. Für die Hartz IV- Empfänger ist das vollkommen kostenlos. Trotzdem verdient der findige und erfolgreiche Anwalt gutes Geld. "Wir verdienen unser Geld nicht mit der Armut, sondern mit der Dummheit der Jobcenter", heißt es auf seiner Internetseite. Denn finanziert wird seine Arbeit aus der Staatskasse. Mittwochabend ist Anwalt Thomas Lange live zu Gast bei stern TV.

Kohlenmonoxid-Vergiftung: Tödliche Gefahr durch Dohlen-Nester

"Unsere Familie wäre ausgelöscht gewesen", sagt Hannelore Hausdorf. Sie und ihr Sohn Klaus überlebten eine lebensbedrohliche Kohlenmonoxid-Vergiftung. Zuvor war ihr Bruder aus zunächst unerklärlichen Gründen in seiner Badewanne gestorben. Um die Beerdigung des Verstorbenen zu organisieren, quartiert sich Familie Hausdorf in seinem Haus ein. Doch das giftige Kohlenmonoxid, das bereits ihren Bruder getötet hatte, strömt weiter aus der Gastherme und macht den Wohnraum zur tödlichen Falle. Ein Dohlen-Nest ist schuld daran. Das verstopft den Schornstein des Hauses und lässt das geruchlose, aber giftige Gas nicht abziehen. Bereits nach einem kurzen Aufenthalt in der Wohnung werden Mutter und Sohn ohnmächtig. In letzter Minute werden sie gerettet. Immer wieder ersticken Menschen in ihren eigenen vier Wänden. Etwa 160 Menschen sterben jährlich an dem tödlichen Gas. Stephan Langer vom Bundesverband der Schornsteinfeger weiß: "Mehrmals pro Woche werden Dohlen-Nester in Schornsteinen gefunden" und mahnt Hausbesitzer zur Wachsamkeit. Wie sich Hausbewohner und -besitzer schützen können erklärt Stephan Lange live bei stern TV.

Hauptschule - und dann? Wie es Jenny, Alexandro und Max heute geht

Welche Zukunftschancen haben Jugendliche mit einem Hauptschulabschluss? Können sie ihre Berufswünsche überhaupt realisieren? Oder gehen sie im Wettbewerb um einen Ausbildungsplatz leer aus - und landen am Ende in Hartz IV? Im Herbst vergangenen Jahres berichtete stern TV über drei frisch gebackene Hauptschulabsolventen und sprach mit ihnen über ihre Pläne und Wünsche für die Zukunft: Die damals 16-jährige Jenny träumte von einer Ausbildung zur Bürokauffrau. Um ihren Traum zu verwirklichen, braucht die junge Mutter aber einen Realschulabschluss. Sie drückt wieder sie Schulbank. Der 17-jährige Alexandro und der 15-jährige Max dagegen wollten die Schule schon damals endgültig hinter sich lassen und hofften auf einen Ausbildungsplatz als Bäcker - zunächst erfolglos. Jetzt hat stern TV die drei Jugendlichen wiedergetroffen. Warum Jenny versetzungsgefährdet ist, Alexandro und Max aber endlich durchstarten können - die Geschichte der Teenager live bei stern TV.

Der stern der Woche: Neuer High-Tech-Bahnsteig ohne Zugverkehr

Eigentlich wollte die Deutsche Bahn dem sächsischen Örtchen Grimma mit einem nagelneuen Bahnsteig etwas Gutes tun. Stolze 200.000 Euro hat das Unternehmen für den barrierefreien Umbau mit Blindenleitsystem springen lassen. Was die Verantwortlichen offenbar übersehen haben: Der Bahnsteig wird überhaupt nicht genutzt. Denn alle Züge halten weiterhin am verwitterten, alten Bahnsteig gegenüber. Doch der darf nicht behindertengerecht umgebaut werden, er steht unter Denkmalschutz. Grimmas Bewohner sind ratlos. Für stern TV-Reporter Hinrich Lührssen ist das Anlass genug wieder einen "stern der Woche" zu verleihen. Was die Deutsche Bahn zu dem teuren und unsinnigen Umbau sagt - Mittwochabend live bei stern TV.