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ZDFzeit | Corona - Pandemie ohne Ende? Fakten mit Hendrik Streeck

Format
Sendetermin
16. März 2021 - 20:15
Sender
ZDF

Der Virologe Hendrik Streeck nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise in die geheimnisvolle und gefährliche Welt der Viren.

Der lange Kampf gegen Corona zeigt: Die Welt muss sich auf die Gefahr von Pandemien besser vorbereiten. Sie können jederzeit ausbrechen und die Menschheit bedrohen.

Auf schmerzhafte Weise führt uns die Corona-Pandemie seit Januar 2020 vor Augen, dass ein winziges, bis vor Kurzem unbekanntes Virus plötzlich und unerwartet zu einer globalen Gefahr werden kann – für unsere Gesundheit, unsere Freiheit, unseren Wohlstand. Der Klimawandel und die Globalisierung tragen dazu bei, dass die Gefahr von Pandemien wächst und der Kampf gegen gefährliche Viren in Zukunft zu den größten Herausforderungen gehören wird.

Prof. Hendrik Streeck erklärt, was wir über das Coronavirus und seine Ausbreitung inzwischen wissen, welche anderen Gefahren durch Viren noch auf uns warten und wie wir uns gegen kommende Pandemien besser schützen können.

Die Dokumentation blickt hierfür auch zurück auf die Karnevalssitzung von Gangelt im Landkreis Heinsberg im Januar 2020, die zum ersten Corona-Hotspot in Deutschland wird. Der folgenschwere Abend wird auf Basis der wissenschaftlichen Erkenntnisse anschaulich nachgestellt. Ergänzt durch Aussagen von Beteiligten und ein bislang unveröffentlichtes Original-Video aus der Halle.

Für die Wissenschaft ist das Ereignis ein ideales Forschungsfeld. Die erste "Heinsberg-Studie" von Hendrik Streeck und seinem Team liefert in der Frühphase der Pandemie entscheidende Erkenntnisse zur Infektionssterblichkeit und zum Ansteckungsgeschehen. Exklusiv liefert die Dokumentation zudem erste Einblicke in die laufende Folgestudie "Heinsberg 2", die sich unter anderem mit der Frage der Immunität von Erkrankten befasst.

Niemals zuvor in der Geschichte der Menschheit ist es gelungen, so schnell wirksame Impfstoffe gegen ein Virus zu finden wie im Fall von SARS-CoV-2. Doch während die Hoffnung größer wird, die Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen, richtet sich der Blick nach vorn: Welche Gefahren warten in Zukunft auf die Menschheit? Ein Besuch im Friedrich-Löffler-Institut auf der Ostseeinsel Riems liefert Antworten. Unter Hochsicherheitsbedingungen untersuchen die Wissenschaftler hier, wie Viren vom Tier auf den Menschen überspringen und warum diese sogenannten Zoonosen so gefährlich sind.

Auch der Klimawandel trägt dazu bei, die Pandemie-Gefahr zu vergrößern. Aus tropischen und subtropischen Gebieten importieren exotische Mücken, die nach und nach in Europas Süden heimisch werden, das West-Nil-Virus und das Zika-Virus. Auftauende Permafrostböden bringen jahrhundertelang im Eis eingeschlossene Erreger wieder ans Tageslicht – mit unvorhersehbaren Folgen.

Zudem gelangen Viren durch das immer engmaschigere Netz unserer Transport- und Verkehrswege aus den entferntesten Winkeln der Erde in Windeseile auch in deutsche Metropolen und verbreiten sich von dort aus weiter. Keine Regierung kann die Gefahr, die von Viren ausgeht, allein in den Griff bekommen. Das hat Corona deutlich gezeigt. In einem Gespräch mit dem deutschen Arzt Dr. Bernhard Schwartländer, der als Stabschef des WHO-Generaldirektors in Genf arbeitet, blickt Hendrik Streeck deshalb nach vorn. Die entscheidende Frage ist, wie wir uns auf die zunehmende Gefahr von Pandemien besser einstellen können.

Ein Film von Kajo Fritz      Kamera: Daniel Faigle, Andreas Linde